Jeder kennt wahrscheinlich das folgende Problem: Nach einiger Zeit fängt die Waschmaschine an, durch ihren Geruch unangenehm aufzufallen. Das größte Problem ist hierbei die Wäsche, welche zwar optisch sauber gewaschen ist, allerdings den Geruch der Waschmaschine aufgenommen hat. Eigentlich sollte die Wäsche angenehm nach dem verwendeten Waschpulver bzw. Weichspüler riechen, dies ist allerdings bei Weitem nicht der Fall. Welche Mittel man anwenden kann, wenn die Waschmaschine stinkt, können Sie in den nachfolgenden Absätzen nachlesen.
Die Waschmaschine stinkt – eine Spurensuche
In einer Waschmaschine gibt es viele Orte, an denen sich ein unangenehmer Geruch aus verschiedensten Gründen bilden kann.
- Restwasser in der Waschmaschine
- Verschmutzung der Waschmaschine
- Waschen bei zu niedrigen Temperaturen
Restwasser in der Waschmaschine
In jeder Waschmaschine gibt es auch nach Ablauf des Waschprogramms noch einen geringen Restwasserstand. Dieser wird normalerweise nicht mit abgepumpt, lässt sich allerdings meistens manuell durch einen kleinen Schlauch, welcher sich an der Rückseite der Waschmaschine befindet, ablassen. Auch wenn die Ablaufpumpe defekt ist bzw. undicht ist, kann ein erhöhter Restwasserstand für die Gerüche verantwortlich sein. Bei diesem Fall sollte einzig ein Monteur die Pumpe austauschen.
Verschmutzung der Waschmaschine
Viele Waschmaschinen sind relativ verwinkelt gebaut, wodurch man als Benutzer einer Waschmaschine an viele Stellen nicht herankommt. Die Stellen, an die man allerdings problemlos kommt, sollten auch gereinigt werden. In den Gummidichtungen der Waschmaschine können sich Klumpen aus Haaren, Dreck und Waschmittelresten bilden. Solche Ansammlungen sind der ideale Nährboden für Keime und Bakterien und sollten daher zügig entfernt werden. Neben den Gummidichtungen gibt es allerdings auch noch andere Orte, welche man einfach reinigen kann. Das Waschmittelfach kann z. B. aufgrund von alten Waschmittelüberresten ebenfalls für den Geruch verantwortlich sein. Diese Aufgabe können moderne Waschmaschinen dem Benutzer allerdings auch abnehmen, so besitzt z. B. die Firma Miele in ihren Produkten eine automatische Waschmittelfachreinigungsfunktion. Der dritte Ort ist das Flusensieb. Auch hier sollte man in regelmäßigen Abständen nachsehen, ob dieses einer Reinigung bedarf. Organische Überreste wie Haare und Schmutz bleiben an dem Sieb oftmals hängen und bilden einen richtigen „Keimherd“. In der Bedienungsanleitung ihrer Waschmaschine finden Sie die Anleitung, das Flusensieb aus zu bauen.
Waschen bei zu niedrigen Temperaturen
Ebenfalls ein großes Problem ist das Waschverhalten vieler Benutzer einer Waschmaschine. Da die Wäsche nach dem Waschen immer optisch sauber ist, denken viele Benutzer, dass die Wäsche auch mehr oder weniger keimfrei ist. Dies ist allerdings in den allermeisten Fällen nicht der Fall. Zwar kann auch der sparsame Einsatz von Waschmittel eine Verkeimung der Wäsche verursachen, der Hauptgrund ist allerdings ein anderer. Viele Waschmaschinen rühmen sich mit einer sehr guten Energieeffizienz. Die Hersteller setzen einen immer größer werdenden Fokus auf diese Eigenschaft einer Waschmaschine, da auch der gesamte Zeitgeist immer mehr in diese Richtung geht. Immer mehr Benutzer gehen daher auch in die Richtung, die Wäsche immer kälter zu waschen. Genau das allerdings erhöht die Keimbelastung der Wäsche. Zu kaltes Waschen tötet nicht nur nicht die Bakterien ab, sondern kann unter Umständen auch die Verbreitung fördern! Gerade Temperaturen um die 30 °C sind für Keime eigentlich ideal. Daher ist ebenfalls ein wichtiger Grund:
Keime geben nicht nur übel riechende Gerüche von sich, sondern sind selbstredend auch für die Gesundheit gefährlich. Gerade bei älteren und angeschlagenen Personen kann das zu einem Problem werden.
Einfache Wege die Waschmaschine sauber, keimfrei und geruchsneutral zu halten
Da wir nun wissen, dass die meisten Gerüche das Resultat mangelhafter Sauberkeit der Waschmaschine und des Waschens bei zu niedrigen Temperaturen sind, ist die Lösung dieses Problems relativ einfach. Säubern Sie in regelmäßigen Abständen die Waschmaschine um übel riechende Gerüche zu entfernen. Um allerdings auch die Waschmaschine an den Stellen zu säubern, an die man nicht herankommt, gilt es die Bakterien bzw. die Verunreinigung mittels hoher Temperaturen zu bekämpfen. Daher sollte mindestens einmal im Monat bei 90 °C gewaschen werden. Geschirrtücher und andere Baumwollartikel können dabei mitgewaschen werden. Viele Keime können Temperaturen oberhalb von 42 °C nicht überstehen, da bei dieser Temperatur Eiweiße denaturieren. Selbst thermophile Bakterien sterben bei einer Maximaltemperatur oberhalb von 70 °C ab.
Es gibt allerdings auch Waschmittel, welche desinfizierende Eigenschaften beinhalten. Diese Waschmittel werden z. B. in Krankenhäuser eingesetzt. Wenn man daher oft das Problem mit üblen Gerüchen hat, sollte man sich auch überlegen, lieber solch ein Waschmittel zu verwenden. Diese kosten zwar etwas mehr, dafür ist die Wäsche danach auch keimfrei und beseitigen damit schnell das Problem, dass die Waschmaschine stinkt.
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